Der Verlust des Arbeitsplatzes ist für die meisten überschuldeten Menschen noch immer der Hauptgrund für ihre Insolvenz. Doch angesichts hoher Mieten zeigt sich, dass im Jahr 2018 zwei von zehn überschuldeten Personen, die bei einer Schuldnerberatungsstelle Hilfe suchten, von Mietschulden betroffen waren.
Es gibt jedoch innerhalb des Bundesgebiets deutliche Unterschiede, wie das Statistische Bundesamt ermittelte. Während in Ostdeutschland fast jeder Dritte (31 %) aufgrund von Mietschulden eine Schuldnerberatungsstelle aufsuchte, war es im Westen nur knapp jeder Fünfte (18 %). Durchschnittlich waren die überschuldeten Mieter mit knapp 1,8 Monatsmieten im Rückstand.
In Relation zu den durchschnittlichen Gesamtschulden (29 008 Euro) machten Mietschulden allerdings lediglich einen Anteil von 3 % aus. Experten gehen davon aus, dass gerade in den als Wohnlage begehrten Städten und Ballungsräumen die stetig steigenden Mieten zukünftig eine stärkere Insolvenzgefahr darstellen werden.
Mietschulden, Wohnkosten und Gesamtschulden aller beratenen Personen nach Gebietsstand 2018 | ||||
Gebietsstand | Durchschnittliche Mietschulden | Durchschnittliche Wohnkosten | Durchschnittliche Schulden insgesamt | |
Euro | Euro | Euro | ||
Deutschland | 870 | 491 | 29 008 | |
Früheres Bundesgebiet | 786 | 512 | 30 382 | |
Neue Länder (einschließlich Berlin) | 1 147 | 420 | 24 503 |
Quelle: Statistische Bundesamt (Destatis)