04.10.2012 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Wesentlicher Fortschritt bei Sanierung der centrotherm photovoltaics AG

centrotherm- Insolvenz

Gericht gibt Antrag auf Eröffnung des Planverfahrens in Eigenverwaltung statt. Rechtsanwalt Prof. Dr. Martin Hörmann zum Sachwalter bestellt


Die Sanierung der centrotherm photovoltaics AG tritt in die entscheidende Phase: Das Amtsgericht Ulm hat heute dem Antrag des Unternehmens auf Eröffnung eines Planverfahrens in Eigenverwaltung stattgegeben. Dies gilt auch für die Tochtergesellschaften centrotherm thermal solutions GmbH & Co. KG und centrotherm SiTec GmbH, die sich ebenfalls seit 12. Juli 2012 in Schutzschirmverfahren befanden. Der vorläufige Gläubigerausschuss hatte den Antrag einstimmig unterstützt. Damit kann sich die centrotherm photovoltaics AG auf Basis eines mit den Gläubigern abgestimmten Sanierungs- und Zukunftskonzepts und unter der Aufsicht eines gerichtlich bestellten Sachwalters eigenständig restrukturieren. Als Sachwalter für die centrotherm photovoltaics AG bestimmte das Gericht Rechtsanwalt Prof. Dr. Martin Hörmann von der Kanzlei anchor Rechtsanwälte, der bislang bereits als vorläufiger Sachwalter fungierte. Für die Tochtergesellschaften centrotherm thermal solutions GmbH & Co. KG und centrotherm SiTec GmbH wurde ebenfalls der bislang vorläufige Sachwalter Rechtsanwalt Alexander Reus, anchor Rechtsanwälte, zum Sachwalter bestellt.

 

Eigenverwalter Tobias Hoefer begrüßt die Entscheidung des Gerichts. „Das ist ein wichtiges Signal für die Zukunft der centrotherm photovoltaics AG. Nach dem damit dokumentierten erfolgreichen Abschluss des Schutzschirmverfahrens können wir jetzt die Weichen stellen für den weiteren Verlauf des Sanierungsprozesses.“

 

Der nächste Schritt im Sanierungsprozess ist die Einreichung des in Abstimmung mit den Hauptgläubigergruppen erarbeiteten Sanierungs- und Zukunftskonzepts beim Amtsgericht Ulm bis zum 12. Oktober 2012. Wird der Plan, der auf eine möglichst hohe Befriedigung der Gläubiger abzielt, dann von den Gläubigern angenommen und vom Gericht bestätigt, kann den Vorgaben des Gesetzes zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen (ESUG) bzw. der Insolvenzordnung entsprechend die Aufhebung des Insolvenzverfahrens erfolgen. Die centrotherm photovoltaics AG könnte dann wieder auf einer soliden Basis als saniertes Unternehmen in voller Eigenständigkeit am Markt operieren.

 

Unabhängig davon laufen die Geschäfte bei der centrotherm photovoltaics AG und den oben genannten Tochtergesellschaften in vollem Umfang weiter. Es wurden während der Schutzschirmphase neue Aufträge hereingeholt, Kunden, Lieferanten und Gläubiger unterstützten den Sanierungskurs. Daher hat sich auch die Liquidität besser entwickelt als geplant. Aktuell verfügt der Konzern über einen Liquiditätsbestand von über 110 Mio. Euro, so dass eine gute finanzielle Basis für die Umsetzung des Sanierungsplans gegeben ist.

 

Über centrotherm photovoltaics AG

Die centrotherm photovoltaics AG mit Sitz in Blaubeuren ist ein weltweit führender Technologie- und Equipmentanbieter der Photovoltaikbranche. Das Unternehmen stattet namhafte Solarunternehmen und Branchen-Neueinsteiger mit schlüsselfertigen („Turnkey“) Produktionslinien und Einzelanlagen für die Herstellung von Silizium, kristallinen Solarzellen und -modulen aus. Damit verfügt der Konzern über eine breite und fundierte Technologiebasis sowie Schlüsselequipment auf nahezu allen Stufen der photovoltaischen Wertschöpfungskette. Seinen Kunden garantiert centrotherm photovoltaics wichtige Leistungsparameter wie Produktionskapazität, Wirkungsgrad und Fertigstellungstermin. Der Konzern beschäftigt derzeit rund 1.300 Mitarbeiter und ist weltweit in Europa, Asien und den USA aktiv. Im Geschäftsjahr 2011 erzielte centrotherm photovoltaics einen Umsatz von rund 700 Mio. Euro. Das Unternehmen ist im Prime Standard an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet.

 



Bild: © R.B. / pixelio

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